Mittwoch, 3. März 2010

All of a Sudden I Miss Everyone



Meine Zeit in Braunschweig geht zu Ende und somit wird ein kleines Fazit fällig. Abschiede fallen mir nicht besonders leicht, weshalb ich an dieser Stelle auch die Möglichkeit nutzen möchte, all denen noch mal zu danken, die mich die letzten 3 Jahre begleitet haben.
Zu den Menschen, die mir hier mit Abstand am meisten fehlen werden, gehören zweifelsohne

Denise und Eva.






Pictures of You

Auch wenn der Start mit Denise nicht sonderlich leicht war verdanke ich ihr doch ein paar denkwürdige Augenblicke. Darunter auch eine Beule an meinem Kopf, ein in der Oker gebadetes Haargummi, ein nettes Gespräch mit einer Putzfrau und einen Schlag mitten ins Gesicht! Auch wenn das nun relativ negativ klingt waren all diese Dinge immer mit lustigen Abenden verbunden. Dazu kommen zahlreiche Gespräche über jegliche nur vorstellbare Dinge, Kinobesuche und eine unterhaltsame Backorgie. Wir haben hier soviel miteinander erlebt, dass ich gar nicht alles aufzählen kann aber es reicht auch wenn wir beide uns daran erinnern! Ob „Braunschweig von Oben“, baden in der Oker, Gespräche im Park oder ein Volleyballturnier nach einer durchzechten Nacht, es war die meiste Zeit einfach nur lustig. Die Feiern in Denise WG waren auch immer richtig gut. Vor allem als dort Stephan und Georg hinzugezogen sind. Die meiste Zeit haben wir im Uni-viertel verbracht. Meist mit einem schönen kühlen Bier dabei. Dank Denise habe ich auch einige Wochenenden beim Handball verbracht und sie tatkräftig unterstützt. Ich werde zuhause definitiv wieder spielen was ich auch dir zu verdanken habe. Außerdem will ich mich noch einmal offiziell für deine Rettung vor dem Stoffhirsch bedanken!

Danke auch, dass du mich hast an deinen, teils endlosen, Shopping-Sessions hast teilnehmen lassen. Ich schätze es gibt kaum eine Serie über die wir nicht ausgiebig diskutieren konnten und kein Drama, was wir nicht erleben durften... Man koennte so gesehen auch unser Leben zu einem One Tree Hill 2.0 machen. Außerdem muss ich immer wieder lachen wenn ich das Wort "Angenommen" sage. So charmant hat das noch nie wer gesagt, oder?

Mit wem diskutier ich denn nun über Filme, die man sich ausleihen könnte? Da haben wir uns schon arg unterschieden... aber sorry, wer schaut schon Liebesfilme??? Aber bei "The Dark Knight" waren wir uns dermaßen einig, dass wir sogar zweimal im Kino waren:).

Ich freue mich auf die Fotosession und hoffe wir vergessen auch keinen einzigen Ort. Vor allem die Bank an der Oker ist für mich ein ganz besonderer Denise-Michelle Ort und ich denke du weißt auch warum.


Every Night Is Another Story

An unserem (geradezu genialen) Volleyballturnier hat Eva natürlich auch teilgenommen. Es ist nicht ratsam wenn man bis 5 Uhr morgens feiern geht, um 11 Uhr morgens an einem Turnier teilzunehmen. Aber wir haben dann einen tollen letzten Platz erreicht auf den ich heute noch Stolz bin. Eva ist ein paar Monate nach mir nach Braunschweig gezogen und irgendwie haben wir oft die gleichen kranken Ideen. Wir sind die offiziellen Erfinder des Laternentanzes (wobei ich denke, dass ein paar Menschen so etwas schon vor uns gemacht haben, aber das war bei uns besser) und dank Eva weiß ich nun, dass ich eine geniale Fotografin geworden wäre ;). Wenn wir nicht gerade unserer normalen Arbeit nachgegangen sind haben wir die Welt als Navigator und Mediator (bitte mit stark übertriebener englischer Betonung) vor jeglichem Unheil, das wir meist angerichtet haben, beschützt… Dabei wurden wir von den örtlichen Behörden leider nicht unterstützt. Die Braunschweiger Polizei hat sogar versucht uns zu überfahren und dabei unser gutes Dosenbier zu beschädigen…. Die Welt zu retten ist eben nicht ganz so einfach. Wir haben hier auch viel für die Völkerverständigung getan und unsere Mitarbeiter nebenbei tatkräftig bei dem Firmenlauf unterstützt.

Darüberhinaus haben wir MOEP erfunden. Naja, erfunden hat es ein Automat, der uns unfreundlicher Weise angemoept hat, nur weil Eva den Touchscreen um wenige Meter verfehlt hat...

Eva wird übrigens demnächst bei der Weltmeisterschaft im Luftgitarrenspiel zu sehen sein. Lasst euch das nicht entgehen. Nachdem wir schon an der Tour de Braunschweig/Tankumsee erfolgreich teilgenommen haben und wir sehr viele Menschen mit unserem Auftreten sprachlos zurückgelassen haben, gehören wir sicherlich mittlerweile zu der Braunschweiger Prominenz. Was auch daran liegt, dass wir bald eine viel versprechende Firma gründen und dann die Tiere dieser Welt retten!!!


Between Order and Randomness

In dieser Zeit habe ich aber noch viele andere Menschen kennen und lieben gelernt. Die eine Hälfte kenne ich von der Arbeit die andere aus der Schule.
Die Schulzeit war immer besonders schön, weil ich da um 13 Uhr Schluss und dadurch für viele Dinge, die ich sonst nicht schaffe, Zeit hatte. Außerdem war die IT072 eine echt nette Klasse. Besonders hervorheben möchte ich Kim, mit der ich ca. 90% meiner Schulzeit vor der Cafeteriatheke auf Kaffe gewartet habe, Christopher, der einfach nur einer der liebsten Menschen der Welt ist und Andreas, der mit Abstand der Strebsamste Mensch der Welt ist. Aber auch alle anderen sind mir in den drei Jahren ans Herz gewachsen und ich werde die IT072 sicher bald wieder sehen. Irgendwie war da wirklich für jedes Klischee jemand bei: Papa Schlumpf Marvin, das Organisationstalent Alex, Mr. Perfekt Aljoscha mit seinem größten Fan Marco, der liebe unauffällige Jens mit seinem Fabian, mein kleiner Kaffeejunkie Kim und all die anderen auffälligen Gestalten, die ich nicht alle aufzählen kann.
Vom Wandertag im Heidepark über ein Volleyballturnier (hier hat meine Mannschaft sogar gewonnen) bis hin zum Fußballturnier haben wir unsere Wandertage sehr gut investiert. Besonders lustig war auch das Wandern im Harz auch wenn sich dabei meine Lieblingsschuhe aufgelöst haben. Der Unterricht war auch meist ganz OK. An dieser Stelle noch mal „Sorry“ für jegliche fiese Sprüche, die meist Andreas abbekommen hat.






Don't You Forget About Me

Arbeitstechnisch werden mir selbstverständlich auch die meisten fehlen. Besonders Laura, Maik, Florian, Fabian, Jens, Matze, Konsti, Tobi, Britta und Sarah. Gerade Maik hat mir innerhalb der Firma des Öfteren geholfen und auch das Feiern mit ihm war recht lustig. Ich hoffe ich konnte durch die eLearning Hilfe und den Support das wieder ausgleichen. Auch hier werde ich die, teils endlosen Gespräche, vermissen.
Laura werde ich ebenfalls sehr vermissen. Ich habe noch nie zuvor eine so offene und liebenswerte Person kennenlernen dürfen. Auch wenn ihr Vokabular gewöhnungsbedürftig ist, haben wir uns von Anfang an sehr gut verstanden. Obwohl ich mir zu Beginn nicht sicher war, ob sie charakterlich zu mir passt wurde ich schnell eines besseren belehrt.
Florian ist ebenso lieb aber auch schon ein wenig (nicht böse nehmen) putzig.
Zu Beginn haben mir auch Stefan und Wei geholfen mich hier einzufinden. Wei hat auch mich und Eva bekannt gemacht. Folglich schulde ich ihr eh einiges. Leider ist Mama Wei dann nach Frankfurt umgezogen.


Echoes, Silence, Patience and Grace

Braunschweig bietet aber auch als Stadt noch jede Menge. Ich wohne in der Nähe des Ölper Sees. Es gibt keinen schöneren und harmonischeren Ort in ganz Braunschweig, wenn man einfach mal nachdenken möchte. Außerdem liegt auf dem Weg zum See ein Heizkraftwerk mit einem sehr hohen Schornstein. Dieser ist rot beleuchtet und von der ganzen Stadt aus sichtbar. Jeder der mich kennt, weiß wie unbrauchbar meine Navigationskunst ist (deswegen war ich auch der Mediator und Eva der Navigator) und deswegen war ich froh, mich immer an diesem Schornstein orientieren zu können.
Dann waren da noch die Abende im Prinzenpark, die jedes Mal richtig gut waren. Das eine Mal war ich mit Eva ganz allein grillen und WIR haben den grill angezündet. Außerdem hat Eva eine Weinflasche versucht mit einem Messer zu öffnen… Verrücktes Mädel;).
Dann gibt es in Braunschweig noch eine wunderschöne Creperie, die Schlossarcarden und so viele Orte, die Mittelpunkt meines Lebens hier waren.


The Wind That Blew My Heart Away
Es ist merkwürdig zu wissen, dass ich bald nicht mehr hier wohnen werde, sondern dorthin zurück gehe, wo ich herkomme. Jedoch fühlte es sich sehr lange so an, als wenn ich zwei Leben führen würde: Ein Ennepetaler Leben und ein Braunschweiger Leben. Und weil ich mich für eins von beiden nun endgültig entscheiden musste, habe ich mich das Leben entschieden, von dem ich mich nie wirklich trennen konnte.

“There are moments in our lives when we find ourselves at a crossroads. The
choices we make in those moments can define the rest of our
days."


Ich habe damals die Entscheidung getroffen nach Braunschweig zu ziehen und nun, nach 3 Jahren, kann ich sagen, dass ich eine Menge positive Dinge mit nachhause zurücknehme. Ich habe hier gute Freunde kennengelernt, mich charakterlich weiter entwickelt und vor allem bin ich stärker geworden. Zwischenzeitlich war die Zeit hier sehr hart. Vor allem weil ich meine Freunde und meine Familie in der Heimat sehr vermisst habe aber es war die richtige Entscheidung dem Projekt Braunschweig eine Chance zu geben. Sicherlich wird der Abschied sehr schwer für mich aber genau das zeigt mir, wie wichtig die Menschen mir hier geworden sind. Ich hoffe wir werden uns weiterhin sehen und ich vermisse euch schon jetzt.

Eure mi (aka Mücke, aka The Mediator, aka Ich-Überlebe-Alles)

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